Als aufmerksame Leser vom Sports-Insider wisst Ihr natürlich, daß ich quasi ein Spätzünder beim Thema Trinkrucksack bin und erst im letzten Jahr nach meiner vierten Marathonsaison mit einem ersten Trinkrucksack für das Marathontraining losgelegt und damit gute Erfahrungen gemacht habe.
Damit war das Thema eigentlich für mich erledigt, doch als ich den neuen ultrakompakten Trinksystem von Source, den Source Hipster, gesehen habe, wollte ich dieses neue Trinkkonzept auch noch einmal genauer anschauen und war mit dem Trinksystem für mein Marathontraining 35km von Potsdam Sanssouci zum Brandenburger Tor unterwegs. Ja, und wer nachrechnet – eine kleine Ehrenrunde durch den Tiergarten habe ich noch draufgelegt, damit ich auf 35km komme. :-)
Doch was ist so speziell am Source Hipster, warum ich unbedingt damit unterwegs sein wollte? Das Besondere am Source Hipster ist vor allem die Konstruktionsweise, denn es handelt sich um eine Art Trinkgürtel, aber eben nicht mit Flaschen, sondern mit einer eingebauten Trinkblase, wie man es von Trinkrucksäcken kennt. Gerade von Trinkgürteln mit Trinkflaschen bin ich absolut kein Fan, weil die Flaschen herumwackeln, anstoßen, das Wasser herumschwabbelt und damit meinen Laufrhytmus stört und man beim Trinken ständig mit den Flaschen herumfummeln muss – also einfach nicht praktisch für ambitionierte Läufer. Und so bin ich letztlich auch bei meinem ersten Trinkrucksack gelandet, den ich mir im letzten Jahr zugelegt habe.
Der Source Hipster Trinkgürtel hat also eine 1,5 Liter Trinkblase eingebaut und damit hat man mehr als genug Flüssigkeit, um auch lange Läufe bequem durchzustehen. Ich habe bei meinem Test die Trinkblase fast randvoll gefüllt, weil ich nicht so genau wusste, wie viel ich wohl brauchen werde und hatte nach dem Lauf bestimmt noch fast die Hälfte übrig. Anders als bei Trinkrucksäcken ist diese Blase aber in einem extrem breiten Gürtel verstaut, der das Gewicht sehr gleichmäßig über den Hüftbereich verteilt und für mich extrem überraschend fest und super bequem sitzt. Mein alter Horror von Hüfttaschen oder Trinkgurten des Rutschens, Reibens, Schwibbeln und Schwabbelns findet beim Source Hipster überhaupt nicht statt und der Gurt sitzt auch mit voller Trinkblase wie angegossen fest um die Hüfte verschlossen, ohne die Atmung oder die Bewegung einzuengen.
Da ich dem Ganzen doch nicht so ganz vertraut habe, weil man ja nie weiss, wie sich die Dinge auf einer langen Strecke ändern, habe ich dann noch den mitgelieferten Schultergurt befestigt, da ich dachte, das dadurch das Gewicht noch besser verteilt wird und noch mehr Stabilität erreicht wird. Wie ich während des Laufs merkte, sitzt der Trinkgürtel aber auch ohne den Schultergurt dauerhaft perfekt und daran ändert sich auch bei abnehmendem Füllstand nichts. Wie ich dann später von Source gehört habe, waren die Läufer, die den Trinkgürtel mit entwickelt haben auch alle ohne die Schultergurte unterwegs – naja, Vertrauen ist gut Test ist besser. Einen Vorteil hatten die Gurte aber doch, denn ich konnte so den Trinkschlauch am Oberkörper befestigen und damit etwas schneller Trinken.
Die Trinkblase lässt sich durch das Widepac Closure System sehr einfach füllen und hat eine große Öffnung, die sowohl das Befüllen als auch das Entleeren erleichtert und das Verschlusssystem ist genau so einfach, wie zuverlässig und damit super dicht und einfach zu bedienen. Wenn man die Trinkblase allerdings so wie ich knallvoll macht, schränkt das den Platz in den Taschen auf der Rückseite des Trinkrucksacks etwas ein. Dafür gibt es aber vorn zwei größere Netztaschen mit Reißverschluss in die Gels, Smartphone etc. passen. Ich war mit 2 Gels, 1 Langarmshirt zum Wechseln, Taschentüchern, Schlüssel, iPhone-Kabelkopfhörern und iPhone unteregs und habe alles mit etwas Geschick verstaut bekommen. Wenn ich beim nächsten mal vielleicht etwas weniger Wasser einfülle, dürfte das noch komfortabler werden – wie im Test gesehen brauche ich wahrscheinlich sowieso nur maximal 1 Liter auf meinen Strecken bis zur Marathondistanz.
Der Trinkschlauch ist übrigens auch toll, weil er eine gutes Mittelmaß aus Stabilität und Flexibilität bietet und damit weder zu störrisch im Weg herumsteht, noch konstant hin-und herschleudert, sondern an seinem Platz bleibt und eben nicht nervt. Der Schlauch wird dann mittels einem Magnetclip an der gewünschten Position fixiert, was überraschend zuverlässig funktioniert – meine Bedenken, daß der Schlauch abfallen könnte wurden nicht bestätigt. Auch das Mundstück ist praktisch, da es eine Schutzkappe hat und damit kein Dreck an das eigentliche Mundstück kommt, wenn man den Trinkgürtel mal ablegen will. Über einen Drehmechanismus lässt sich dann das Ventil öffnen und man kann trinken. Das Mundstück ist dabei so konzipiert, daß man mit den Zähnen in eine kleine Kerbe beissen kann und somit freihändig trinken kann.
Für mich hat sich der Source Hipster gleich nach dem ersten Testlauf einen Stammplatz für das Trainingsequipment gesichert, da man wirklich angenehm damit laufen kann und gerade im Sommer den Oberkörper komplett frei von Gurten hat und damit ein viel luftigeres Laufgefühl bekommt, als mit einem Trinkrucksack. Der Source Hipster sitzt wirklich einwandfrei und bietet viele kleine clevere Details, an denen man erkennen kann, daß echte Läufer das System mitentwickelt haben, die wissen worauf es ankommt und was bei anderen Systemen nervt. Ein weiteres dieser Details ist übrigens, daß man die zu langen Gurtenden mit kleinen Gummi-Enden am Gurt einkürzen und zu kleinen Paketen verpacken kann, die dann das Herumfleddern von losen Gurtenden verhintern. Die Schultergurte werde ich in Zukunft aber sowieso weglassen, da der Trinkgürtel auch bei vollem Füllstand sehr gut ohne den Gurt sitzt und die Gurte nicht wirklich reibungsfrei sind und zu Problemen an Textilien oder der Haut führen kann, wenn diese reiben.
Für das System gab es dann nicht nur Lob von mir, sondern auch den Design & Innovation Award vom ENDURO MTB Magazine.
3 Kommentare
Eine Frage. Wie sieht es mit der Reinigung aus?
Also die Trinkblase kann man herausnehmen und dann den Textilteil in die Waschmaschine stecken. Ich würde aber generell bei Trinkrucksäcken oder Trinkgürteln nur Wasser verwenden. Energydrinks, Tees oder Isodrinks sind glaube ich schwer wieder geschmacksneutral zu entfernen.
Hallo!
Könntest du einen kurzen Vergleich zu diesem Trinkgürtel machen?
Würde mir sehr helfen!
Danke!
LG Stefan Trinkgürtel