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Der Balanceakt ist Trend: Let´s slack mit Slacklines!

slackline slacklining

Fotos: flickr/glowform

Schon von weitem hört man Gelächter und Anfeuerungsrufe. In Parks und Grünanlagen versammeln sich die modernen Akrobaten, balancieren auf einer dünnen Schnur und versuchen manch waghalsiges Kunststück. Nur zwei Bäume, ein Gummiband und eine Spanngurt-Ratsche – mehr ist nicht nötig, um jede Menge Spaß zu haben.

Slacklinen wurde in den 80er Jahren im Yosemite Nationalpark erfunden. Von Kletterern, die bei Regenwetter nach Trainingsalternativen suchten. Sie spannten ihre Seile zwischen Felsen und versuchten, darauf zu gehen. So stärkten sie ihre Muskulatur, verbesserten das Gleichgewicht und überbrückten die Wartezeit bis zum Sonnenschein. Rasch breitete sich die neue Sportart in der Szene aus. Aber es dauerte lange, bis der Trend von den USA nach Deutschland schwappte. Erst seit Kurzem ist die Begeisterung hierzulande angekommen.

Die Bewegungsform ähnelt dem Seiltanzen. Nur, dass man kein teures Drahtseil mehr benötigt und auch keine aufwendige Installation. Die Ausrüstung ist transportabel und kann an jedem beliebigen Ort zwischen zwei robusten Bäumen oder Pfosten befestigt werden. Den zweiten Unterschied gibt schon der Name vor. Slackline bedeutet „schlaffes Band“. Jeder Sportler kann entscheiden, wie stark er sein Gummmiband spannen möchte oder wie sehr es durchhängen soll. Ist es straff, federt es und sorgt für Dynamik. Diesen „Trampolin-Effekt“ nutzen Profis für Sprünge und Tricks.

Slacklinen sieht spielerisch aus, doch es ist schwieriger als Seiltanzen. Bei jedem Schritt gerät das Band in Schwingung. Diese Bewegung muss der Sportler mit seinem Körper unablässig ausgleichen. So trainiert er seine Muskulatur und Feinmotorik. Auch die Koordinationsfähigkeit, das Reaktionsvermögen und die Konzentration steigern sich. Und natürlich das Gleichgewicht. Das vor allem.
Anfänger sollten mit „Lowlines“ beginnen, also ihr Band etwa in Kniehöhe aufbauen. Ein weicher Untergrund – zum Beispiel Gras oder Sand – eignet sich am Besten. Grundsätzlich gilt: Jegliche Verletzungsgefahr aus dem Weg räumen! Und: Je breiter die Slackline und je stärker sie gespannt ist, desto einfacher wird es.

Die ersten Schritte sollte man trotzdem mit einem Partner unternehmen. Er kann Hilfestellungen geben und als sichernde Stütze dienen. Am leichtesten hält man die Balance, wenn man etwas in die Knie geht und den Blick auf einen Punkt in einiger Entfernung richtet. Und dann heißt es: Nicht aufgeben! Balance ist trainierbar. Schon nach den ersten wackeligen Gehversuchen zeigen sich Erfolge. Ganz bestimmt.
Wer Lust bekommen hat und die Kunststücke auf dem Seil selbst einmal ausprobieren möchte, erhält die nötige Ausrüstung in jedem größeren Sportgeschäft. Die Grundausstattung besteht aus einem 2½ bis 5 cm breiten Flachband aus Gummi, zwei Schlingen, sowie einer Spanngurt-Ratsche oder einem Hubzug. Zusätzlich sollte man sich spezielle Schoner besorgen, um die Rinde der Bäume nicht zu schädigen. Alte Teppiche oder Fußmatten funktionieren aber genauso.

Dann kann es losgehen. Auf zu den ersten Versuchen! Auf zu akrobatischen Höchstleistungen! Vorwärts, rückwärts, seitwärts, mit Drehungen, Sprüngen, Salti – wahre Cracks vollführen auf dem wackligen Band unglaubliche Dinge. Neben besonderen Tricks bringt vor allem die Höhe den Nervenkitzel. Egal ob Abgründe, Hochhausschluchten oder Wasserfälle: Die Slackline erobert spektakuläres Terrain. Glücklicherweise sind die Könner meist gesichert – was den Adrenalinspiegel der Zuschauer jedoch keineswegs senkt.

Aber es muss gar nicht so hoch hinausgehen. Selbst das normale Geradeausgehen in Knie- oder Hüfthöhe bringt Freude. Doch Vorsicht, Slacklinen kann süchtig machen. Wer die ersten Schritte gemeistert hat, will so schnell nicht mehr absteigen.

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