Zu den ganz großen Sportarten in Frankreich gehört ohne Zweifel der Radsport. Ob organisiert in einem der vielen Vereinen oder ganz einfach individuell – die Franzosen sind ganz einfach gerne sportlich mit dem Rad unterwegs. Was liegt da näher, als einmal den Spuren der bekanntesten und schwierigsten Rundfahrt der Welt nachzugehen. Speziell wenn die Gebirgsetappen in den Vogesen, im Zentralmassiv, in den Pyrenäen oder in den Alpen anstehen, geht es auf der Straße um alles. Und vor den Bildschirmen rund um die Welt schauen Millionen Menschen zu.
Auf und Ab in den Alpen
Oftmals fällt die Entscheidung in der Tour de France in den Alpen – auf Straßen, die sehr gerne von den Hobbyfahrern besucht werden. Doch Achtung: Die Alpe d’Huez mit ihren 21 Kehren oder der auf beiden Seiten mehr als 30 Kilometer lange Col du Galibier sind eher für geübte Fahrer gemacht, denn Anstrengung, um diese Steigungen zu bezwingen, ist enorm und verlangt zudem auch die richtige Ernährung und das geeignete Material. Besonders hoch hinaus geht es über den Col de la Bonette, in dessen Umgebung eine Seitenstraße bis auf 2.802 Meter über Meer führt. Die Cime de la Bonette war 2019 der höchste Punkt aller Zeiten bei der Tour.
Viel Spaß in den Vogesen
Eines der kleineren Massive, die befahren werden, sind die Vogesen, unweit der Grenze zu Deutschland. Von Mülhausen, Straßburg oder Colmar lassen sich diverse Pässe befahren und auch miteinander verbinden. Von Colmar aus geht es in Richtung Col de la Schlucht oder zum Königsberg. Und von Mülhausen aus bieten sich der Grand Ballon oder der Col de Bussang für eine Ausfahrt an. Vom Col de Bussang geht es auch direkt in Richtung Planche des Belles Filles, wo Tadej Pogačar 2020 die Tour de France gegen seinen slowenischen Widersacher Primož Roglič gewinnen konnte. Vorjahressieger Pogačar wird auch 2021 wieder zu den Favoriten gehören, mit einer Chance auf den Gesamtsieg. Ob sich die Meinungen der Experten diesbezüglich bewahrheiten werden, wird sich schon bald herausstellen.
Prestige in den Pyrenäen
Gelegentliche Abstecher ins Ausland hat die Tour de France auch zu bieten, zum Beispiel durch die Pyrenäen nach Andorra oder nach Spanien. Ein Pass ragt auch in den Pyrenäen heraus. Der Col du Tourmalet ist der Riese, der schon für manche Geschichte gut war. 1913 brach dem Franzosen Eugène Christophe in der Abfahrt in Richtung Sainte-Marie-de-Campan die Gabel seines Fahrrads – er musste sie im Dort am Fuß des Passes selber reparieren. 2019 gewann Thibaut Pinot auf dem Tourmalet eine denkwürdige Bergankunft.
Mittelschwere Steigungen im Zentralmassiv
Das Massif Central bietet den Hobbyfahrern Steigungen, die nicht ganz so hart und lang sind wie in den Alpen oder in den Pyrenäen. Doch auch das Zentralmassiv hat seine großen Berge zu bieten, beispielsweise den Pas de Peyrol oder den Puy de Dôme mit seiner Vulkanlandschaft. Wer sich auf die ganz großen Pässe in den Alpen oder in den Pyrenäen vorbereiten möchte, kann sich zunächst einmal im Zentralmassiv in Form fahren, bevor es ins richtige Hochgebirge geht. Denn schließlich gilt auch für die Hobbyfahrer, was für die Profis erst recht gilt – ohne die nötigen Kilometer in den Beinen geht am Berg überhaupt nichts.
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